Die Initiative „Kirche im Dorf lassen“ hat der Landessynode bescheinigt, mit ihrem gestrigen Beschluss für eine Mindestmitgliederzahl von Kirchengemeinden einen schweren Fehler gemacht und der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz massiv geschadet zu haben. „Das ist der Schlusspunkt eines intransparenten Verfahrens und ein erneuter Beweis für die Ignoranz der Kirchenobrigkeit gegenüber den kleinen Kirchengemeinden auf dem Lande“, sagte Christoph Albrecht von der Initiative. Über das Ergebnis wundere er sich nicht, zumal die Vertreter der Dörfer auch bisher schon geringschätzig behandelt wurden und auf der Synode nicht einmal Rederecht erhielten: „Wir haben uns natürlich darauf eingestellt und starten schon nächste Woche durch mit einem ersten Rechtsanwaltstermin. Unsere Jahrhunderte alten und nach wie vor sehr lebendigen Gemeinden werden sich nicht zwangsweise fusionieren lassen, sondern um ihre Selbständigkeit kämpfen.“
Albrecht ruft alle Gemeindeglieder auf, sich nicht von dem Beschluss beeindrucken zu lassen und der Evangelischen Kirche treu zu bleiben: „Unser Glaube lässt sich nicht durch eine solche Fehlentscheidung erschüttern. Wir werden den etwa 600 betroffenen Kirchengemeinden zeitnah eine Handlungsanleitung zur Verfügung stellen, wie sie sich angesichts der neuen Situation verhalten können, um ihre Rechte zu wahren und vom jetzt angestrebten Musterprozess zu profitieren.“ Die Initiative ist davon überzeugt, dass sich der juristische Widerstand so organisieren lässt, dass die kleinen Kirchengemeinden weder ehrenamtlich noch finanziell belastet werden und der Status quo über einen langen Zeitraum aufrecht erhalten bleibt.