Gut sichtbar an der viel befahrenden Bundesstraße 5 wurde am heutigen Reformationstag das Banner der Initiative „Kirche im Dorf lassen“ vor der alt-ehrwürdigen Düpower Feldsteinkirche im Landkreis Prignitz aufgestellt. An den 800 Jahre alten Mauern des Gotteshauses verkündet es nun allen Passanten, dass eine wachsende Zahl von brandenburgischen Kirchengemeinden das Vorhaben der Kirchenleitung, kleine Gemeinden zwangsweise zu fusionieren, entschieden ablehnt. „An über 40 Kirchen im ganzen Land stehen inzwischen unsere Banner“ informiert Anne Petrick vom Gemeindekirchenrat Rosenhagen, die die Idee zu der plakativen Aktion hatte: „Wir können uns vor Anfragen kaum retten und werden vermutlich in der übernächsten Woche nachdrucken.“ Vielleicht verdoppelt sich die Zahl der Banner also noch, bevor Mitte November die Landessynode über die sogenannte Mindestmitgliederzahl entscheiden wird. „Wir bekommen jedenfalls sehr viel Zuspruch für unser Engagement und werden unsere Selbständigkeit nicht kampflos preisgeben“, so Petrick. In ihrem Internetauftritt hat die Initiative bereits angekündigt, dass die beteiligten Kirchengemeinden entsprechende Anordnungen der Kirchenleitung nicht befolgen und sich mit allen verfügbaren Mitteln gegen Zwangsfusionen wehren werden.
Protestbanner an den Kirchen der Westprignitz (Fotos: Rainer Schneewolf)